Zu diesem Zeitpunkt fand ich aber auch eher zufällig meinen Yogaweg (mehr aus mangelnder Alternative als willig, da ich an diesem Tag meine Body Pump Stunde wegen einem wichtigen Arbeitstermin verpasst hatte). In dieser ersten Yogastunde ist etwas geschehen: Mein Gedankenkarussell drehte endlich langsamer und ich habe angefangen, wieder die feinsten Strukturen meines Körpers zu spüren. Die Strukturen, die tief unter der durchtrainierten oberflächlichen Muskulatur lagen. Durch diese Erkenntnis konnte ich mir endlich eine kurze Pause, von meinem leistungsgetriebenen Lebensstil gönnen.
Allerdings konnte mein Gehirn dafür keine logische Erklärung finden. Und das hat mich sehr beschäftigt… Ich habe angefangen, im Yoga Antworten zu suchen, natürlich auf meine typische Art und Weise: Ganz oder gar nicht – Und nach weniger als einem Jahr, nach meiner ersten Yogastunde hatte ich eine regelmäßige Yoga Praxis. Dann habe ich meine Yogalehrer Ausbildung bei Ilana Begovic und Anna Wirges angefangen. Die Yogalehrerausbildung hat mir eine faszinierende neue Welt geöffnet. Langsam fand ich Antworten: Ich habe mein logisches Denken und die Grundlagen der Mechanik und Dynamik, als Biodynamik eingesetzt, und kann dies in meinen Yogastunden benutzen. So kann ich meinen Schülern (und mir) eine nachhaltige, körperschonende und restaurative Praxis ermöglichen. Auch habe ich gelernt (und lerne das jeden Tag aufs Neue) meinen Körper und seine Grenzen und Signale wahrzunehmen, zu verstehen, zu lieben und dankbar für dieses bisher ungeahnte Geschenk zu sein. Aber gleichzeitig erfuhr ich, dass das Denken und ein aktiver Geist nicht alles sind, sondern, dass die tieferen intuitiven Antworten, aus einem durch die Meditation erreichten ruhigen Geist entstehen. Ich habe gespürt, welche Kraft die eigene Atmung und Atemübungen haben können, zur Aktivierung des Parasympathikus (der für Ruhe und Entspannung zuständige Teil des Nervensystems).